Vollrohrzucker            

                                         Geschichte

                                               Raffinadezucker

                                               Rohrzucker

                                               Vollrohrzucker

                                       Honig und Vollrohrzucker im  Vergleich

                                               UFRA ... ökologisches Projekt

Geschichte

Bereits 400 v. Chr. wurden nicht nur die ältesten bekannten Süssungsmittel (z. B. Honig) erwähnt, sondern es  wurde auch über den Zuckerrohranbau in Indien berichtet.

Im 7. Jahrhundert wurde der Zucker über den Mittelmeerraum bis nach  Mitteleuropa gebracht, wo er als Heilmittel Verwendung fand: Äusserlich bei  Hautkrankheiten oder Wunden, innerlich bei Husten und Fieber. Im Mittelalter war  Zucker immer noch ein Luxusartikel, der nur in herrschaftlichen Häusern als kostbares Gewürz eingesetzt wurde.

Erst 1747 entdeckte der Chemiker Markgraf den Zucker in der heimischen Runkelrübe, dadurch konnte sich eine unabhängige Rübenzuckerindustrie in Deutschland entwickeln.

Somit wurde der einheimische Zucker wesentlich günstiger als der koloniale Rohrzucker und damit auch allen Bevölkerungsschichten zugänglich.

 

Raffinadezucker

Wenn wir heute von Zucker  (Haushaltszucker) sprechen, ist in der Regel weisser, raffinierter Rübenzucker gemeint.

Hierzu werden kleingeschnittene Zuckerrüben mit Wasser erhitzt. Der  entstandene Saft wird mit Kalk und Kohlendioxid gereinigt (um die  Nicht-Zucker-Bestandteile abzutrennen) dann gefiltert und eingedampft. Aus dem  Sirup bilden sich Zuckerkristalle, die durch Zentrifugieren vom Muttersirup  getrennt werden. Durch weitere, aufwendige Raffinationsprozesse erhält man  schliesslich den weissen Zucker.

Konventioneller, brauner Zucker und brauner Kandis werden ebenfalls aus Weißzucker hergestellt.  Sie sind lediglich durch Melasse gefärbt.

 

Rohrzucker

Die ersten Verarbeitungsschritte stimmen mit der Herstellung von Vollrohrzucker überein.  Das frisch geschnetzelte Zuckerrohr wird erst durch Walzen gepresst, der so  gewonnene Zuckerrohrsaft geklärt und eingedickt. Nun wird durch die Zugabe von  kleinen Zuckerkristallen die Kristallisation angeregt. Der auskristallisierte Zucker wird dann durch Zentrifugieren vom dunkelbraunen Muttersirup abgetrennt.  Das Ergebnis ist ein besonders milder, heller und sehr rieselfähiger Zucker.

Verwendung:

Rohrohrzucker ist überall dort geeignet, wo auch weisser Zucker eingesetzt wird. Besonders beliebt ist er jedoch in der Feinbäckerei, wo milde Süsse  gewünscht wird, die nicht den Geschmack der anderen Zutaten überdeckt. Zum Beispiel bei der Herstellung von Biskuitteigen, Plätzchen, Kuchen, Puddings aber  auch zum Süssen von Kaffee oder Tee.

 

Vollrohrzucker

Vollrohrzucker wird nicht aus  Rüben, sondern wie der Name schon sagt, aus frisch geerntetem Zuckerrohr gewonnen. Das Zuckerrohr wird zunächst durch Walzen gepresst, der dadurch gewonnene Zuckerrohrsaft wird gefiltert und in Kesseln eingedickt. Der eingedickte Zuckerrohrsaft wird anschliessend getrocknet und vermahlen.

Der Vollrohrzucker enthält geringfügige Mengen an Vitaminen und etwas höhere Mengen an Mineralstoffen.

Verwendung:

Vollrohrzucker hat einen karamellartigen, leicht malzigen Eigengeschmack und verleiht den Speisen ein ganz typisches Aroma. Er kann wie Rohrohrzucker  eingesetzt werden, also z. B.

zum Backen, für Puddings und Süssspeisen und zum Süssen von Kaffee oder  Tee.

Je nach Herkunftsland und Verarbeitung kann der Geschmack des Vollrohrzuckers  stark schwanken. Von leicht malzig bis stark karamellig.

Achtung:

Wenn man Vollrohrzucker zu stark einsetzt, kann er das Aroma der gesüssten Speisen überdecken.

 

UFRA

 

...das besonderes Projekt

Unser Rohrohrzucker kommt von einem aussergewöhnlichen ökologischen Projekt  aus Südbrasilien. 1987 haben sich dort 38 Farmer und eine Zuckermühle zu der Kooperative

UFRA zusammengeschlossen, die heute eine Anbaufläche von 10.000 Hektar ökologisch bewirtschaftet.

Traditionell besitzen die  Farmer ein grosses Know How im Umgang mit Rohrzucker. Doch seit der Umstellung auf den ökologischen Anbau konnte durch ein ganzes Bündel von Massnahmen die Bodenfruchtbarkeit und damit der natürliche Ertrag deutlich gesteigert werden.  Natürliche Flusswege wurden wieder geöffnet. Die Plantagen sind von Hecken und  Bäumen umgeben. Die Felder werden nach der Ernte nicht, wie sonst üblich,  abgebrannt. Grosse Sorgfalt wird auf Fruchtfolgen, Gründüngung und Sortenpflege verwendet. Würmer und andere Nützlinge werden auf den Farmen gezielt eingesetzt.

Der ökologische Landbau ist jedoch nur ein Teilaspekt des Projektes. Seinen  Initiatoren ist das langfristige Wohlergehen der 3.000 Menschen auf den Farmen ebenso wichtig. Viel Geld wurde in die medizinische Versorgung investiert. Alle Beschäftigten und deren Angehörige erhalten eine kostenlose medizinische  Grundversorgung. Der Aufbau von Krankenhäusern und Feuerwehren wird gesponsert.  Grossen Wert legen die Verantwortlichen auf die Ausbildung der Jugend. Sie  garantiert die erfolgreiche Zukunft des Projektes. Schulen wurden gegründet, ihr  Besuch ist kostenfrei. Der einzige Preis der gefordert wird: Motivation und Leistungsbereitschaft. Wer sich weiter qualifizieren möchte, erhält  vielfältige

Beihilfen, bis hin zu Stipendien an den Universitäten.Diese Anstrengungen  wurden belohnt. UFRA wurde von der südamerikanischen Handelskammer mit dem  "premio eco" ausgezeichnet und schloss diesen Wettbewerb als Sieger vor IBM und VW ab.

Die Zusammenarbeit zwischen unserem Lieferanten und der UFRA hat sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich ausgedehnt. Wir unterstützen dieses bemerkenswerte Projekt, weil es sich exakt mit unseren Vorstellungen eines Fair Trade deckt.

 

Honig und Vollrohrzucker im Vergleich

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Chemische Analyse

 

Seit Urzeiten  verlangt der Mensch nach Süsse. Dieser Wunsch wurde in der Vergangenheit in unseren Breiten ausschliesslich mit dem Verzehr von Bienenhonig erfüllt.

Was ist der Grund für dieses, dem Menschen angeborene Verlangen nach Süsse

Süsse aktiviert das Fröhlichkeitshormon Serotonin, wirkt nervenstärkend. Kurz  gesagt: Durch die Geschmacksrichtung Süß hält sich der Mensch wohler und zufriedener. Hier liegt auch der Grund dafür, dass der Volksmund Süße mit Liebe gleichsetzt.

In der heutigen Zeit wird das Urverlangen grösstenteils mit  gesundheitsschädlichen Stoffen (künstliche Süssstoffe) und  gesundheitsgefährdenden Erzeugnissen (raffinierter Zucker wenn er in grösseren  Mengen genossen wird), gestillt.

Generell wird die Ansicht vertreten: Honig sei gesünder als Zucker.

Obwohl diese Meinung auch von medizinischer und naturmedizinischer Seite immer wieder publiziert wird, sind hier kleine Korrekturen angebracht.

Langjährigen Erfahrungen aus der Heilpraktiker - Praxis, der Patientenverpflegung sowie der Mitarbeiterverköstigung in Grossbetrieben zeigen abweichende Ergebnisse.

Honig

Honig, der mit Hilfe von Chemie aus den Waben gelöst wird, ist generell für  den menschlichen Verzehr abzulehnen.

Honig, der mittels Hitze aus den Waben gelöst wurde, kann Fremdpartikel  enthalten. Diese können den Honig unter Umständen geringfügig belasten. Durch den Wärmeprozess kann es zur Umwandlung oder sogar Zerstörung von wichtigen Inhaltsstoffen kommen.

Der wertvollste Honig ist nach heute allgemein gültiger Auffassung der kaltgeschleuderte Bienenhonig. Er enthält alle natürlichen Begleitstoffe im  unveränderten natürlichen - Verbund. In Naturkostläden wird er in guter Qualität angeboten.

Nach Überlieferungen aus den Veden (Ayurveda - das Wissen vom Leben) und den  Schriften der Hildegard von Bingen zu Folge, soll roher Honig - das gilt auch  für den Kaltgeschleuderten für den menschlichen Verzehr nicht so gut sein.

Beide Seiten sagen unabhängig voneinander aus: Honig wird für den Menschen erst durch kurzzeitiges Erhitzen im Gefäss und Entschäumen (der durch den Erwärmungsvorgang an der Oberfläche sich bildende Schaum wird mittels Kelle entfernt), verträglich.

Zucker

Raffinierter Industriezucker ist für den menschlichen Verzehr nicht unbedingt  zu empfehlen.

Die durch den industriellen Bearbeitungsvorgang entzogenen Mineralstoffe holt  sich der Zucker aus dem Körpergewebe (Knochen) heraus. Das kann den Körper aus  der Balance bringen.

Ausserdem kann der Genuss von raffiniertem Zucker eine Übersäuerung der  Körpersäfte verursachen. Um eine Übersäuerung in Grenzen zu halten, werden dem Körpersystem basenbildende Stoffe entzogen, die dann als Säurepuffer eingesetzt werden. Dieser Vorgang führt in der Regel zu Mangelerscheinungen.

Gleiches gilt für den normalen braunen Zucker, diesem wurde lediglich ein  kleiner Anteil Melasse (zum Färben) beigegeben. In dieser Hinsicht bestehen kaum  Unterschiede in der ernährungsphysiologischen Wertigkeit zu Rohrzucker.

Bei Kandiszucker, Puderzucker u.a. handelt es sich lediglich um  unterschiedliche kristalline Formen. Sie sagen also über die  ernährungsphysiologische Wertigkeit nichts aus.

Vergleiche, Honig zu Produkten aus industriellem Zucker, fallen immer zu Gunsten von Honig aus.

Naturbelassene Süsse-Produkte aus Zuckerrüben:

Hier ist als erstes der Sirup (Melasse) zu nennen. Vorteil: Sirup enthält  viele natürliche Begleitstoffe.

Nachteil: Wirkt bei vielen Menschen säurebildend.

Der Vergleich kaltgeschleuderter Bienenhonig zum Sirup, fällt zu Gunsten des Honigs aus.

Das Gleiche gilt auch für naturbelassenen Rübenzucker.

Nach unseren Beobachtungen wirken sich alle Produkte, gefertigt aus  Zuckerrüben, weniger positiv auf den menschlichen Körper aus, als kaltgeschleuderter Bienenhonig (kleine Verzehrmengen vorausgesetzt).

Naturbelassene Süsse-Produkte aus Zuckerrohr:

Hier kennen wir den gepressten Zuckerrohrsaft. Er ist naturbelassen, leicht  bekömmlich, aber im Handel unseres Wissens nach kaum erhältlich und aus diesem  Grund liegen nur persönliche Erfahrungen zu Grunde, die in der Karibik gewonnen wurden.

Schonend bearbeitete, naturbelassene Erzeugnisse aus Zuckerrohr:

Hierbei handelt es sich um Produkte, die aus Rohrzuckersaft mittels  schonendem Erhitzen erzeugt werden, wie z. B. naturbelassener brauner  Vollrohrzucker (gibt es auch aus biologischem Anbau). Nicht zu verwechseln mit  dem handelsüblichen braunen Rohrzucker. Dieser ist auch nichts weiter als  ein raffinierter Rohrzucker, dem etwas Melasse hinzugefügt wurde. Die Kristallbildung des naturbelassenen Vollrohrzucker ist nicht so exakt  ausgeprägt wie beim raffinierten Zucker (gutes Unterscheidungsmerkmal).

Bekömmlichkeitsvergleich naturbelassener Vollrohrzucker zu kaltgeschleudertem Bienenhonig.

Aufgrund des relativ hohen Verzehrs von tierischem Eiweiss, sowie der  allgemein hohen Belastung durch Negativstress, besteht bei sehr vielen Menschen  eine Tendenz zur Übersäuerung.

Unsere Beobachtungen haben gezeigt, dass Menschen schon bei leichter Übersäuerung empfindlich auch auf kaltgeschleuderten Bienenhonig reagieren. Das heisst, die Übersäuerung nimmt zu.

Wurde dagegen mit naturbelassenem Vollrohrzucker gesüsst, war die Tendenz zur  zusätzlichen Säurebildung bedeutend geringer.

Unter Berücksichtigung der Nährstoffgehalte, die durch wissenschaftliche Forschung nachgewiesen sind, wird ersichtlich, dass naturbelassener  Vollrohrzucker - was die Menge der Inhaltsstoffe anbelangt - mit Honig durchaus mithalten kann.

Teilweise liegen die Nährstoffwerte sogar noch über den Werten des Honigs. Wir kommen zu dem Ergebnis: Stellt sich nach dem Verzehr von Honig ein leichtes  brennen im Hals oder Magen, Aufstossen oder Sodbrennen ein, sollte der Verzehr  von Bienenhonig eingestellt, und auf Vollrohrzucker zurückgegriffen werden.

Fazit: Naturbelassener Vollrohrzucker ist eine gute Alternative zum  kaltgeschleuderten Bienenhonig.

pro 100g

Saccharose

Glukose

Fruktose

Kalium

Magnesium

Calcium

Phosphor

Eisen

Mangan

Vitamin A

Vitamin B1

Vitamin B1

Vitamin B6

 

Weißzucker

99,6 g

0,0 g

0,0 g

3-5 mg

0,0 mg

10-15 mg

0,3 mg

0,1 mg

0,0 mg

0,0 mg

0,0 mg

0,0 mg

0,0 mg

 

Honig

1-6 g

34-41 g

28-35 g

47 mg

6 mg

5 mg

18 mg

1,3 mg

0,0 mg

0,0 mg

0,003 mg

0,05 mg

0,0 mg

 

Vollrohrzucker

79-91 g

2-8 g

3-9 g

600-1000 mg

60-120 mg

40-110 mg

20-100 mg

2-10 mg

1,5-2 mg

0,04-0,40 mg

0,023-0,10 mg

0,06-0, 15 mg

0,02-0,05 mg